Fachwerk in Bad Karlshafen

Denkmalschutz und Klimaschutz zusammen denken

Seit Jahren ist der Klimaschutz ein wichtiges Thema in der Denkmalpflege. Kulturdenkmäler leisten bereits jetzt einen großen Beitrag. Sie sind langlebig, reparaturfähig, mit ökologischen Materialien errichtet - „Green Culture“ pur. Ihre energetische Optimierung ist zudem in der Regel möglich. Zugleich hat der Klimawandel Auswirkungen auf unsere Kulturdenkmäler.

Nie waren der enge Austausch und das konstruktive Zusammenspiel aller Akteure aus dem Themenfeld „Denkmalschutz und Klimaschutz“ so dringlich wie heute.

Dr. Verena Jakobi Landeskonservatorin
43. Tag der Hessischen Denkmalpflege in Marburg

Gemeinsam aktiv

Wie schützen wir unsere Kulturdenkmäler vor dem Klimawandel und was können sie zum Klimaschutz beitragen? Hier finden Sie aktuelle Informationen, spannende Debatten und innovative Lösungen.

Zum Projekt

Wir informieren und beraten zu Themen rund um Denkmalschutz – Klimaschutz und beschleunigen Planungs- und Genehmigungsprozesse.

Beratungsauftrag Denkmalschutz – Klimaschutz

Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Bau- und Gartendenkmäler in Hessen – etwa durch Rissbilder aufgrund sich verändernder Untergründe oder auf die Resilienz des Baumbestands. Gleichzeitig geht die angestrebte Energiewende z.B. mit dem beschleunigten Ausbau regenerativer Energien und der energetischen Verbesserung des Gebäudebestandes einher. Denkmaleigentümerinnen und Eigentümer, Planende und Kommunen müssen diese Herausforderungen bewältigen. Sie benötigen Beratung und zügige Genehmigungsabläufe. Die Bau- und Kunstdenkmalpflege unterstützt und fördert diese Prozesse mit dem proaktiv erarbeiteten Projekt Denkmalschutz – Klimaschutz, das eine Laufzeit von 2023 bis 2026 hat.

Kulturdenkmäler liefern per se einen Beitrag zur Ressourcenschonung und dem Klimaschutz: Sie sind robust und langlebig, reparaturfähig und umnutzbar sowie aus ökologischen und damit recyclebaren Materialien errichtet. Sie sind die Vorbilder für eine dringend notwendige Reparaturkultur in unserer Gesellschaft. Denn die Bauwirtschaft ist durch Abbrüche, Neubauten und schwer trennbare Baumaterialien wesentlich mitverantwortlich für den hohen Co2-Ausstoß. Gleichzeitig können und sollten auch Kulturdenkmäler im Rahmen des Möglichen, d.h. des Denkmalverträglichen, energetisch verbessert werden, um sie zukunftsfähig zu machen. Ihre energetische Optimierung ist in der Regel z. B. durch eine geeignete Anlagentechnik, den Einsatz erneuerbarer Energien oder die energetische Ertüchtigung der Gebäudehülle möglich.

Bereits seit 2023 widmet sich die Projektgruppe „Denkmalschutz – Klimaschutz“ in der Bau- und Kunstdenkmalpflege intensiv diesen Themen und bereitet sie durch Modellprojekte, Veranstaltungen und Publikationen bzw. Handreichungen auf. Zu Kolleginnen und Kollegen aus Bau- und Gartendenkmalpflege gehören beratend auch Kollegen zweier kommunaler Denkmalschutzbehörden dem Team an.

Das Projekt richtet sich an Planende, Eigentümerinnen und Eigentümer, Denkmalschutzbehörden, Handwerk, Energieberatung und Kommunen.

Wichtige Partner sind u.a. die Landesenergieagentur Hessen (LEA), die Klima- und Effizienzagentur (KEEA), das Freilichtmuseum Hessenpark, das Institut für Steinkonservierung (IFS) sowie div. Universitäten (Hochschule RheinMain, TU Darmstadt u.a.). Auf diese Weise werden Synergien genutzt und es wird zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen beigetragen.

Ziel ist es, das bauliche Erbe in Hessen zu erhalten und weiterzuentwickeln – von den historischen Orts- und Stadtkernen bis hin zum Einzeldenkmal und seinen prägenden Baudetails.

Die Projektgruppe „Denkmalschutz-Klimaschutz“ (von o. l. im Uhrzeigersinn: Dr. Katharina Benak, Dr. Verena Jakobi, Roman Läsker (UD Werra-Meißner-Kreis), Dr.-Ing. Henriette von Preuschen, Wenzel Bratner, Frank Aulbach, Dr. Malte Nettekoven, ferner Olaf Köhler (UD Darmstadt, hier nicht im Bild)

Das Projektteam

Richtlinien

Zeichnung Solar auf Fachwerkhaus

Die praktische Umsetzung

Solaranlagen an und auf Kulturdenkmälern

Wie können Solaranlagen auf oder an Kulturdenkmälern angebracht werden, ohne die historische Bausubstanz und das einheitliche Erscheinungsbild von Gebäuden und Ortsbildern nachhaltig zu beeinflussen?