Idealstadt, Kurstadt, Klimastadt
Zwischen Diemel und Weser gründete Landgraf Karl von Hessen-Kassel 1699 die Stadt Karlshafen. Geplant war sie als Handelszentrum mit eigenem Hafenplatz und als Kolonie für Hugenottenflüchtlinge. Der strenge symmetrische Entwurf des Stadtgrundrisses charakterisiert Karlshafen als typische absolutistische Idealstadt. In der einheitlichen Ausführung der Bauten mit ihren vervielfältigten Haustypen drückt sich der barocke Gestaltungswille aus, in dem, unabhängig von der Funktion des Gebäudes, nach äußerlicher Einheitlichkeit gestrebt wird. Die barocke Gestalt der Stadtanlage erstreckt sich über insgesamt drei Bauphasen, die dem ursprünglichen Gesamtkonzept weitgehend entsprachen und bis in das 19. Jahrhundert hinein reichen. Karlshafen zählt zu den qualitätvollsten und am besten erhaltenen barocken Gründungsstädten des Absolutismus. Die Entdeckung einer Salzquelle im Jahre 1730 brachte im 19. Jahrhundert die Ausrichtung des Ortes zur Kur- und Badestadt. Seit 1977 trägt die Stadt den Namen Bad Karlshafen.
Die Gesamtanlage umfasst die Planstadt, sowie die nord- und südwestliche Stadterweiterungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts bis an die Ufer der Diemel und Weser. An ihrem Erhalt besteht aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.