Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Hessische Kulturlandschaften weiterdenken

Auf Einladung des Projektes Denkmal.Kulturlandschaft.Digital (DKD) trafen sich im Oktober 22 Expertinnen und Experten aus Hessen und weiteren Bundesländern, um sich darüber auszutauschen, wie unsere historischen Kulturlandschaften gemeinsam geschützt werden können.

Der Zeitpunkt des Treffens war dabei kein Zufall: drei Jahre ist es inzwischen her, dass sich das DKD Projekt gründete und inzwischen sind beachtliche Erfolge vorzuweisen. Die internen Datenbanken wurden mit kulturlandschaftlichen Informationen aus mehreren Landkreisen gefüllt, nun gilt es, diese Informationen über das Projekt hinaus zu vernetzen.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die Landeskonservatorin Dr. Verena Jakobi und die Leiterin der Bezirksarchäologie, Dr. Sabine Schade-Lindig. Im Anschluss galt es die Perspektive über die hessischen Landesgrenzen hinaus zu weiten: Die in der Reihe „Landschaften in Deutschland“ erschienene landeskundliche Bestandsaufnahme ausgewählter Kulturlandschaften wurde von Prof. Dr. Haik Porada vom Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig vorgestellt. Dr. Klaus Kleefeld vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) gewährte mit seinem Vortrag über die historische Kulturlandschaft im Kontext der Raumplanung in Nordrhein-Westfalen einen Einblick in die Praxis. Prof. Dr. Eckhard Jedicke und Dr. Jörn Schultheiß von der Hochschule Geisenheim stellten die Arbeit des Kompetenzzentrums Kulturlandschaft (KULT) vor, welches neben Netzwerksarbeit auch Kulturlandschaftsprojekte im Mittelrheintal und im Taunus bearbeitet. Niklas Alt vom Hessischen Institut für Landesgeschichte (LAGIS) in Marburg bot einen spannenden Einblick in das Angebot seines Instituts. Die dort öffentlich zugänglichen Dienste vereinfachen die Kulturlandschaftsforschung in Hessen wesentlich.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen konkreter Projekte. Dr. Thomas Büttner berichtete von seiner Denkmalerfassung für die Regionalpläne in Nord-, Mittel- und Südhessen und Petra Kopp gab einen Einblick in das Kulturlandschaftskataster des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain. Naürlich wurde auch das DKD-Projekt selbst vorgestellt. Jost Dockter präsentierte neben den Projektzielen zudem den neuentwickelten Viewer. Abschließend teilte Dr. Tim Schönwetter Erkenntnisse seiner Erfassung montanhistorischer Relikte vor allem im Lahn-Dill-Gebiet.

In einem waren sich alle Beteiligten einig: die Bedeutung der Vernetzung und die daraus resultierende Synergien sind für unserer historischen Kulturlandschaften zentral. Klar war daher auch, dass es nicht bei diesem einen Treffen bleiben wird. Denn unsere Kulturlandschaften in Hessen und darüber hinaus sind es wert, weiter erforscht, erfasst und bewahrt zu werden.

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