Anspruch und Wirklichkeit
Die eigentliche Eroberung des rechtsrheinischen Territoriums begann trotz der cäsarischen Vorstöße erst unter Kaiser Augustus, der ab 16 v. Chr. eine Ausdehnung der römischen Machtsphäre bis zur Elbe anstrebte. Als Aufmarschgebiet diente hierbei die Wetterau, in der ab 10 v.Chr. mehrere Militärlager rund um Friedberg und Bad Nauheim zur Nachschubversorgung entstanden.
Dass die eroberten Gebiete dauerhaft romanisiert werden sollten, belegt die Entdeckung einer frühstädtischen Anlage bei Lahnau-Waldgirmes. Die Urbanisierung der rechtsrheinischen Gebiete fand jedoch mit der Niederlage des Varus im Jahre 9. n. Chr. ein jähes Ende. Unter Kaiser Tiberius wurden die Expansionsbestrebungen Roms vorerst eingestellt und der Rhein als Außengrenze festgelegt.