Foto. Eingang zum Römerkastell Saalburg.

Der Obergermanisch-Raetische Limes in Hessen

Der Obergermanisch-Raetische Limes ist 2005 als Gemeinschaftsprojekt der Länder Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen worden. Er ist rund 550 Kilometer lang, umfasst eine Fläche von etwa 220 Quadratkilometern und durchzieht in den vier Bundesländern mehr als 150 Kommunen und 20 Landkreise.

Ein monumentales Welterbe

Vom Ende des 1. Jh. n. Chr. bis zur Mitte des 3. Jh. n. Chr. bildete der Obergermanisch-Raetische Limes die nordöstliche Grenze des Römischen Reiches. Zunächst als Postenweg (limes, lat.: Schneise, Weg) mit Wachttürmen angelegt, wurde der Limes im obergermanischen Abschnitt zunächst mit einer Palisade, später mit Wall und Graben ausgebaut. Bis heute geht die Faszination der antiken Grenzanlage auch von den eindrucksvollen Überresten der Wachttürme und Kastellen aus, die an strategisch wichtigen Punkten entstanden und im Gelände vielerorts oberirdisch immer noch gut zu sehen sind. Auf 550 km verläuft die ehemalige Grenze heute durch die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern und ist damit das größte Bodendenkmal in Deutschland und Europa.

Der Limes in Hessen

In Hessen reicht der von der UNESCO 2005 als Welterbe anerkannte Abschnitt des Limes von Grebenroth im Rheingau-Taunus-Kreis bis Seligenstadt am Main. Der Limes verläuft dabei über die bewaldeten Höhen des Taunus und schließt in einem großen Bogen das fruchtbare Gebiet der Wetterau ein. Während in landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen oberirdisch oftmals nur wenig vom Limes zu sehen ist, können in Waldgebieten oftmals gut erhaltende Abschnitte des Wall-Grabensystems erkennbar sein. Kastelle und Wachttürme lassen sich dagegen als flache Hügel im Gelände erkennen, sofern sie nicht modern rekonstruiert wurden.

Das Welterbe steht unter dem besonderen Schutz des Landes Hessen (§ 3 HDSchG). Bodendenkmalpflegerisch wird dieser für den Limes durch die archäologische Denkmalpflege wahrgenommen.

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