Das Schwimmbad von Außen

Bau- und Kunstdenkmalpflege

Ein Interview mit Ulrich Lang über Kulturtaucher, Kompromisse und Kontinuität.

Als 1909 das Schwimmbad in Friedberg öffnete, strömten tausende Besuchende in den Badepalast. Ab 1980 stand das von dem Architekten Hans Meyer entworfene Hallenbad leer. Wie sich aus einer Idee von Wenigen ein erfolgreiches Kulturunternehmen entwickeln konnte, erklärt Ulrich Lang, ehemaliger Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde Theater Altes Hallenbad in Friedberg.

Als im Jahr 2007 der Verein nach dem Vorbild der Gesellschaft der Freunde Alte Oper Frankfurt gegründet wurde, rechnete niemand mit so einer positiven Resonanz. Kaum ein Jahr später hatte der Verein über 1000 Mitglieder. Erklären kann sich Ulrich Lang das nur durch die unmittelbare Nähe zu den Bürgern. Damals hätten sie auf dem Wochenmarkt gestanden und mit den Leuten geredet. Jeder habe das Projekt von Anfang an unterstützt, da das Hallenbad von Anfang an da war - beim Schwimmen lernen. Es war ein Ort des Austauschs, an dem erzählt und gelacht wurde und sich die Landfrauen trafen.

Mein Ideal war immer die kollaborative Zusammenarbeit, das heißt, kreative Ideen gemeinsam und hierarchiefrei zu entwickeln und umzusetzen.

Ulrich Lang

Im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrags hatte die Stadt Friedberg das Denkmal 2009 dem Verein überlassen und die Revitalisierung des Kommunikationszentrums konnte beginnen.

10 Jahre und 5 Bauabschnitte später bringt das Denkmal mit neuer Nutzung wieder Menschen zusammen. Aus dem Badeparadies hat sich eine Kulturstätte für Jung und Alt mit interessantem und abwechlungsreichem Angebot entwickelt. Hauptziel war ein hochwertiges Kulturprogramm in besonderer Atmosphäre zu erschwinglichen Preisen anzubieten.

Das Alte Hallenbad ist nach wie vor ein Projekt von Bürgerinnen und Bürgern für Bürgerinnen und Bürger.

Ulrich Lang

Mehr von Ulrich Lang, dem Architekten Hans Meyer und dem Theater Altes Schwimmbad können Sie im gesamten Interview in der neuen kostenlosen Ausgabe Denkmal Hessen vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen lesen. Dort erklärt Lang mit viel Charme, wie er es geschafft hat, die Bedürfnisse aller Beteiligter unter einen Hut zu bekommen und was bei so einem Mammutprojekt der Schlüssel zum Erfolg ist.