Neue Techniken wie das LiDAR zeigen, dass die bewaldeten hessischen Mittelgebirge heute noch von typischen Anzeichen früherer Rohstoffgewinnung wie Halden, Pingen, Stollen und Schächten geprägt sind. Neben Silber oder Kupfer wurden hauptsächlich Eisenerze abgebaut. Eng damit verbunden sind die Relikte der Produktion, etwa die für die Eisengewinnung verwendeten Rennöfen oder Hüttenstandorte. Neben Salz und Braunkohlen ergänzen noch eine ganze Reihe von Steinen und Erden die Liste hessischer Rohstoffe.
Bergbau und Verhüttung
Montanarchäologie in Hessen
Über 2.100 Jahre Bergbau und Hüttenwesen in Hessen
Viele dieser Aktivitäten stammen aus Zeiten ohne Buchführung und Vermessung. Gerade über den vorgeschichtlichen und mittelalterlichen Bergbau ist heute kaum etwas bekannt. Der Abbau galt in diesen Perioden fast ausschließlich oberflächennahen Erzlagern. Extremwetterlagen führen heute immer häufiger dazu, dass diese alten Stollen und Schächte einbrechen und sich zur Oberfläche hin öffnen. Erkenntnisse zum Altbergbau spielen daher auch z. B. bei der Errichtung mancher Windparks eine wichtige Rolle! Der Datenbestand zum früherem Montanwesen ist damit planungsrelevant – und wird unser Bild auf vergangene Kulturen und deren Aktivitäten in Hessen verändern.
Die Montanarchäologie erforscht dabei nicht nur die „offensichtlichen“, sondern auch „unterirdische“ Relikte wie Stollen und Schächte. Je jünger der Bergbau ist, desto mehr rücken auch technische Hinterlassenschaften in den Blick. Weiterhin sind auch die Spuren der Infrastruktur zu betrachten: Hierzu zählen u. a. Transportwege, etwa Pferde- und Grubenbahnen, bis hin zu verschiedenen Betriebs- und Wohngebäuden.
Bei der Erforschung des Montanwesens arbeitet die hessenARCHÄOLOGIE eng mit verschiedenen Partnern zusammen.