Lebenswelten und Dynamiken der Michelsberger Kultur in einem integrierten Ansatz
Am 14. und 15. März diskutieren Fachleute aus ganz Europa zu den Lebenswelten und Dynamiken der Michelsberger Kultur in Hofheim. Das wissenschaftliche Symposium wird ausgerichtet vom LEIZA, der hessenARCHÄOLOGIE und der Kreisstadt Hofheim am Taunus. Die Veranstaltung ist hybrid, die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Michelsberger Kultur ist eine um 4300/4200 v. Chr. im Pariser Becken und den angrenzenden Ardennen entstandene archäologische Einheit, die sich aus jener Ursprungsregion in östliche Richtung ausbreitet. Mit dieser Ausbreitung wird auch die Neolithisierung des nordeuropäischen Raumes eingeleitet.
Unter anderem am nördlichen Oberrheingebiet entwickeln sich in einem relativ kurzen Zeitraum um 4000 v. Chr. eine Reihe weitläufiger, umwehrter Siedlungen, die bis heute noch nicht wirklich gut verstanden sind. Einzig aus einer dieser Siedlungen, dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus, liegen bislang umfassendere Erkenntnisse zu einer Innenbesiedlung vor. Es ist die größte und oberflächlich auch am besten erhaltene Höhensiedlung aus jener Zeit. Sie beginnt um 4200/4100 v. Chr. als regionaler Identifikationsort mit einem mutmaßlichen Grabmonument, entwickelt sich nach 3900 v. Chr. zu einer Siedlung und endet relativ abrupt im Zuge eines gesamtmitteleuropäischen Bevölkerungsrückganges um 3500 v. Chr.