Seit dem 1. Montansymposium der hessenARCHÄOLOGIE in Reichelsheim/Odenwald (2019) wurde die Beschäftigung der Bodendenkmalpflege mit den Montanrelikten in Hessen stetig weiter ausgebaut. Schnell zeigte sich, dass hier Interessen von Bergrechte- und Grundeigentümer, Kommunal- und Landesbehörden sowie verschiedenster Initiativen von der Altbergbauforschung über den Geotourismus bis zum Naturschutz zusammenkommen. Das 2. Montansymposium in Weilburg verfolgte nun das Ziel, eine gemeinsame Plattform für den fachlichen Austausch dieser Akteure im Altbergbau zu schaffen.
In ihrer Begrüßung stellten die stellv. Landesarchäologin Dr. Sabine Schade-Lindig die Bedeutung des Altbergbaus für die wirtschaftliche sowie kulturlandschaftliche Entwicklung des Landes heraus und betonte die besonderen Herausforderungen der Bergbaurelikte in der hessischen Denkmallandschaft. Die anschließenden Vorträge zeigten die verschiedensten Perspektiven auf den Altbergbau auf. Eigentümer von aktiven sowie ehemaligen Bergbauanlagen berichteten von den Herausforderungen von Bergbauschäden sowie Zuständigkeiten und die Bergaufsicht von den Problemen schwindender Erinnerungen an vergangene Bergbauanlagen. Doch auch der Nutzen der Bergbaurelikte für Mensch und Umwelt waren Thema. Vom Fledermausschutz über die Trinkwasserversorgung zu den Chancen und Problemen geothermischer Nutzung zeigten die Vorträge eindrücklich, wieviel oft wenig bekanntes Potential die verlassenen Stollen bieten. Illegale Aufbrüche und Befahrungen der Anlagen stellen dabei Besitzer, Behörden und Naturschützer gleichermaßen vor große Probleme und bergen enorme Risiken.