Bereits 2003 erfolgten erste Ausgrabungen auf dem Gelände „Im Peller“, welche durch die Erkenntnisse der jüngeren Untersuchungen 2016/17 erweitert wurden. Die gesammelten Ergebnisse der durch die hessenARCHÄOLOGIE und die Kreisarchäologie des Main-Kinzig-Kreises begleiteten und durch die SPAU GmbH durchgeführten Grabungen werden bald nicht nur in der wissenschaftlichen Auswertung von Hasenstein zu lesen, sondern auch direkt in Bruchköbel zu betrachten sein. Besonders überraschte die Archäologinnen und Archäologen die Vielzahl der gefundenen Brunnen, deren Menge bis heute Rätsel aufgibt.
In der gemeinsamen Vorstellung im neuen Stadthaus erläuterte Kreisarchäologe Claus Bergmann einleitend, wieso Bruchköbel gerade für die Zeit der römischen Präsenz in Hessen von Bedeutung ist. Lag das Gelände vorerst noch jenseits des römischen Einflussbereichs, wurde um das zweite Jahrhundert eine neue Limeslinie etabliert, die nun auch fruchtbare Bereiche des westlichen Main-Kinzig-Kreises einschloss – unter anderem Bruchköbel.
Nachweisen dieser Entwicklung geht Laura Hasenstein in ihrer Dissertation an der Universität Frankfurt, „Untersuchungen zur römischen Besiedlung zwischen dem älteren und jüngeren Wetteraulimes und der Siedlungsplatz Bruchköbel ‚Im Peller‘“, nach. Die Denkmalpflegerin arbeitete dabei eng mit den Grabungsteams, der Kreisdenkmalpflege und der hessenARCHÄOLOGIE zusammen.
Die von der SPAU GmbH vorgestellten und restaurierten Funde der Ausgrabung wiederum werden dank der Unterstützung der Stadt Bruchköbel, deren Bürgermeisterin Sylvia Braun der Präsentation der Funde beiwohnte, bald vor Ort zu sehen sein. Im Heimatmuseum des Geschichtsvereins werden hierfür extra neue Präsentationsmöglichkeiten geschaffen, berichtet der Vereinsvorsitzende Frank Herwig. Der Abschluss der Ausstellungserweiterung ist für den Sommer 2024 geplant. Einer der vielen geborgenen Brunnen kann bald auch im Museum der Stadt Hanau besichtigt werden.