Abdruck eines Schabenflügels der Gattung Phyloblatta.

Erstnachweis von Insekten-Körperfossilien aus dem Hessischen Rotliegend-Becken

Seit Anfang der 1970er Jahre werden in einem Tagebau südöstlich von Schöneck-Oberdorfelden (Main-Kinzig-Kreis) Rohstoffe für die Ziegelproduktion gewonnen. Abgebaut werden rotbraune, feinklastische Sedimente des Rotliegend (frühes Perm). Diese entsprechen dem basalen Abschnitt der Bleichenbach-Formation (Fm.), der höchsten lithostratigraphischen Einheit des Rotliegend der Wetterau.

Die Rotsedimente der Ziegeleigrube sind seit knapp 40 Jahren als besonders reicher Fossilfundpunkt bekannt. Daher wurde die Lokalität im Jahre 1991 als ortsfestes paläontologisches Bodendenkmal unter Schutz gestellt sowie im Auftrag der paläontologischen Denkmalpflege stratigraphisch erfasst.

Die permzeitlichen Gesteine der Ziegeleigrube stellen das artenreichste Vorkommen mit Spuren unterpermischer Landwirbeltiere in Deutschland und angrenzender Gebiete dar. Darüber hinaus liefert die Grube fossile Ruhespuren, die wahrscheinlich von basalen, flügellosen Insekten stammen. Es handelt sich um den einzigen paläozoischen Nachweis derartiger Spuren außerhalb der USA. Die im Zuge der Grabungen entdeckten Schabenflügel repräsentieren den ersten Nachweis von Insekten-Körperfossilien aus dem Hessischen Rotliegend-Becken.

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