Zwei bornzene Beibergen aus Roßdorf, Lkr. Darmstadt-Dieburh. Jüngere Hügelgräberbronzezeit

Kupfer, Bronze und Eisen

Als Metallzeiten sind in der Archäologie Mitteleuropas diejenigen Epochen beziehungsweise Kulturgruppen bekannt, welche regelhaft den Abbau von metallhaltigen Erzen, deren anschließende Verhüttung sowie die Verarbeitung zu Werkzeugen, Waffen oder Schmuck beherrschten. Nach den dominierenden Metallen sprechen wir von der Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit.

In der archäologischen Epocheneinteilung wird die Verarbeitung von Kupfer als Übergangshorizont zwischen der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit eingeordnet. Die Bronzezeit dauerte ungefähr von 2200 bis 750 v. Chr – die nachfolgende Eisenzeit dann bis zur Zeitenwende.

Seltene Spuren

Bei den hinterlassenen Siedlungsspuren handelt es sich in der Regel um Erdbefunde/-verfärbungen, welche durch frühere Eingrabungen, wie beispielsweise Vorratsgruben, oder durch den Bau hölzerner Häuser, beispielsweise deren Pfostenstandspuren, entstanden sind. Gegenüber der vorangegangenen Jungsteinzeit, sind aber deutlich weniger Siedlungen bekannt. So gibt es bisher nur sehr wenige Nachweise frühbronzezeitlicher Häuser in Hessen. Dies mag einer anderen Bautechnik geschuldet sein, die weniger tiefe Eingriffe in den Boden notwendig machte. In der nachfolgenden Eisenzeit sind zwar deutlich mehr Siedlungen bekannt, aber auch die Häufigkeit eisenzeitlicher Häuser ist weitaus geringer als erwartet. Eine Besonderheit stellen die häufigen Ringwallanlagen dar, von denen der Glauberg eines der bekannteren Beispiele darstellt. Sie liegen meist auf markanten Erhöhungen und dienten den sie umschließenden Siedlungen als Verteidigungsanlagen. Bekannt sind sie seit der späten Bronzezeit und können in der jüngeren Eisenzeit riesige Ausmaße erreichen, wenn sie als ausgefeilte Wall-Graben-Anlagen die stadtartigen Siedlungen der Kelten, genannt oppida, in der späten Eisenzeit umschließen, wie im Fall des Heidetränk-Oppidum.

Gräber und Hügel

Die Nekropolen der Bronze- und Eisenzeit wurden meist über einen langen Zeitraum genutzt, wobei sich unterschiedliche Bestattungsarten in einem Gräberfeld nachweisen lassen. Es finden sich Körper-, Urnen- oder Brandbestattungen. Diese können, wie in der Bronzezeit eine chronologische Relevanz aufweisen, oder wie in der nachfolgenden Eisenzeit auch gleichzeitig vorkommen. Während aufgeschüttete Grabhügel mancherorts im Landschaftsbild noch erkennbar sein können, sind Flachgräber, Urnen- oder Brandbestattungen ohne Überhügelung obertägig nicht sichtbar. Verschiedenste Faktoren, wie die Bodenbeschaffenheit, Erosion und das Maß der Bewirtschaftung beeinflussen hierbei die Erhaltungsbedingungen.

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