Lehren aus der letzten Ruhe
In der Merowingerzeit (5. bis 8. Jh. n. Chr.) bestattete man die Verstorbenen geordnet auf Reihengräberfriedhöfen, aber auch bereits in oder im Umfeld von neu gegründeten Kirchen. In Hessen gibt es sowohl meist ältere kleinere Nekropolen als auch große Gräberfelder mit vielen Hundert Bestattungen, die im Lauf der Zeit mit den Siedlungen gewachsen sind. Die in Reihen angelegten Gräber können mit hölzernen oder selten auch steinernen Grabkammern ausgekleidet sein. Teilweise waren die Grabstellen obertägig durch Kreisgräben hervorgehoben und mit Erdhügeln überdeckt.
Die Verstorbenen wurden oft mit Grabbeigaben, das heißt mit ihrem persönlichen Hab und Gut - wie Waffen, Schmuck und Gerätschaften - und außerdem mit Gefäßen bestattet. Über die anthropologische Untersuchung der Skelettreste lassen sich Rückschlüsse auf das Alter, Geschlecht und Krankheiten bzw. den Gesundheitszustand der Verstorbenen gewinnen. Den Gräbern der Menschen sind häufig auch Bestattungen von Pferden und Hunden zuzuordnen.