Die Veranstaltungsreihe „Dialog Handwerk und Denkmalpflege“ ist ein Fortbildungsangebot der Propstei Johannesberg in Kooperation mit der Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen das sich übergreifend an alle an der Denkmalpflege beteiligten Personen und Berufsgruppen richtet: Architekten, Denkmalpfleger, Handwerker, Restauratoren, Hauseigentümer und andere mehr.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Dialog-Veranstaltung am 16. Mai 2023 stehen der Ziegelstein und das Ziegelmauerwerk, die vielerorts in Deutschlands die Architektur von Bauwerken und das Erscheinungsbild von Dörfern und Städten geprägt haben. Die Regionen in Deutschland zeigen einen sehr unterschiedlich umfangreichen Bestand an historischen Bauwerken dieser speziellen Bauweise. Neben Fragen der Bautradition des jeweiligen Landesteils, liegt dieser Sachverhalt vor allem in der Verfügbarkeit von Tonvorkommen begründet, die für die Herstellung der Mauersteine erforderlich sind.
In dem Einführungsvortrag der 18. Dialogveranstaltung wird zunächst ein Überblick über die Verbreitung des Ziegelsteinbaus in Deutschland und dessen Entwicklung gegeben. In diesem Rahmen werden auch die wichtigsten Ziegelsteinformate und –verbände sowie vorindustrielle und industrielle Herstellungstechniken vorgestellt.
Schäden an Ziegelsteinmauerwerk können unterschiedliche Ursachen haben. Die am häufigsten vorkommenden Schadensursachen werden im Rahmen der Tagung angesprochen. Dazu gehören insbesondere Witterungs- und Umwelteinflüsse sowie Salzbelastungen. Schäden können aber auch auf die Fertigung des Steinmaterials oder auf die Herstellung des Mauerwerks zurückgeführt werden.
Im Rahmen der ausführlichen Vorstellung von handwerklichen Instandsetzungsverfahren wird auch auf die häufig notwenige Beschaffung von Ersatzziegeln durch Nachbrennen eingegangen, bei dem materialspezifische Aspekte in einem besonderen Maße zu berück-sichtigen sind.
Zum Abschluss der Tagung werden im Rahmen eines Werkberichtes über den Domturm in Schleswig unterschiedliche Schadensbilder und Schadensursachen erörtert und die entwickelten ingenieurtechnischen und handwerklichen Instandsetzungsverfahren vorgestellt.
Die Tagung wird geleitet von Dr. Katharina Benak, Landesamt für Denkmalpflege, Wiesbaden und Melanie Nüsch, Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege, Fulda. Der Tagungsbeitrag beträgt 100,00 € inkl. Seminarunterlagen, Imbiss und Getränke.
Für den Besuch des Fachseminars werden Fortbildungspunkte entsprechend den Kammerregelungen in Hessen bescheinigt. Bei weiteren Kammern wird bei rechtzeitiger Anfrage ein Antrag auf Vergabe gestellt. Zur Rezertifizierung „Energieberater/in für Baudenkmale“ wird eine anerkannte Bescheinigung über 8 Unterrichtseinheiten ausgestellt.