Landesamt für Denkmalpflege Hessen

„Dialog Handwerk und Denkmalpflege“ am 14. Mai 2024 Thema: Reversibilität in der Denkmalpflege

10 - 18 Uhr

Propstei Johannesberg gGmbH Fortbildung in Denkmalpflege und Altbauerneuerung, Propsteischloss 2, 36041 Fulda-Johannesberg

Luftbild der Propstei Johannesberg

Die Veranstaltungsreihe „Dialog Handwerk und Denkmalpflege“ ist ein Fortbildungsangebot der Propstei Johannesberg in Kooperation mit der Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen das sich übergreifend an alle an der Denkmalpflege beteiligten Personen und Berufsgruppen richtet: Architekten, Denkmalpfleger, Handwerker, Restauratoren, Hauseigentümer und andere mehr.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Dialog-Veranstaltung steht der in der Denkmalpflege vielfach verwendete Begriff der Reversibilität.

„Wenn sich die traditionellen Techniken als unzureichend erweisen, können zur Sicherung eines Denkmals alle modernen Konservierungs- und Konstruktionstechniken herangezogen werden, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen und durch praktische Erfahrung erprobt ist.“

– Artikel 10 der Charta von Venedig, 1964

Wann ist eine Technik wirklich ausreichend erprobt oder wissenschaftlich nachgewiesen? Was kann Reversibilität real bei der Ausführung bedeuten?

Interpretationen von Regelwerken und Richtlinien für Denkmalpflege und Denkmalschutz führen zu der Forderung der „Reversibilität“, die wichtig ist, um Schäden und Verluste an historischer Substanz zu vermeiden. Aber in der Umsetzung wirft der Begriff oft sehr viele Fragen an Entscheidungs-stufen auf. Was kann man tun, wenn vielversprechende Restaurierungskonzepte der Vergangenheit oder anerkannte Regeln der Technik sich als auf lange Sicht eher schädigend herausstellen?

Oftmals wird der Begriff nur mit Oberflächen in Verbindung gebracht, aber die Forderung besteht bei allen Eingriffen in originale denkmalwürdige Objekte. Wie lässt sich Reversibilität im bewitterten oder konstruktiven Bereich umsetzen? Bei der Veranstaltung werden negative und positive Projekte aus der jüngeren Vergangenheit aus verschiedensten Arbeitsbereichen vorgestellt und Hinweise zu alternativen Wegen aufgezeigt und gerne auch diskutiert.

Vorgestellt werden u. a. Beispiele von irreversibel abgedichteten Mauerwerken und Alternativen zu leider alltäglich auch am Denkmal anzutreffenden „dauerelastischen“ Fugen, die meist eben nicht von Dauer sind. Außerdem wird der beispielhafte Versuch einer „Re-Restaurierung“ einer inzwischen zweifelhaften Fachwerkinstandsetzungsmethode, dem BETA-Verfahren, gezeigt.

Und nicht zuletzt werden Oberflächen und Fassungen angesprochen, bei denen es sich vermuten lässt, die Reversibilität am einfachsten umzusetzen. Dennoch scheint der Weisheit letzter Schluss auch hier noch nicht gekommen. Zu komplex und vielfältig sind die hier anzutreffenden traditionel-len und neuzeitlichen Materialien der Überzüge und Beschichtungen. Einen Einblick gibt es anhand von Beispielen von Holzobjekten und Raumschalen im sakralen Bereich. Auch schlechte Beispiele oder Erfahrungen dienen dem lebenslangen Lernen von allen Beteiligten für zukünftige Entscheidungen am Denkmal.

Die Tagung wird geleitet von Dr. Katharina Benak, Landesamt für Denkmalpflege, Wiesbaden und Melanie Nüsch, Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege, Fulda. Der Tagungsbeitrag beträgt 130,00 € inkl. Seminarunterlagen, Imbiss und Getränke. Für den Besuch des Fachseminars werden Fortbildungspunkte entsprechend den Kammerregelungen in Hessen bescheinigt. Bei weite-ren Kammern wird bei rechtzeitiger Anfrage ein Antrag auf Vergabe gestellt. Zur Rezertifizierung „Energieberater/in für Baudenkmale“ wird eine anerkannte Bescheinigung über 8 Unterrichtseinheiten ausgestellt.

Kontakt

Informationen erhalten Sie im Internet oder auf Anfrage bei:

Propstei Johannesberg gGmbH

Fortbildung in Denkmalpflege und Altbauerneuerung

Fax

+49 661 941813 15

Propstei Johannesberg gGmbH
Propsteischloss 2
36041 Fulda-Johannesberg