Zwischenpräsentation der Bestandsaufnahme

Was ist eine SDA?

Die SDA ist eine vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen entwickelte Methode zur vertieften Untersuchung historischer Stadt- und Ortskerne. Dabei werden, ausgehend von der aktuellen Denkmalausweisung, nicht nur Einzelgebäude und Ensembles, sondern auch Freiflächen, Platzsituationen und Sichtbeziehungen vor dem Hintergrund der gewachsenen Ortsstruktur betrachtet. Ziel der Untersuchung ist es, mit einem Gebäudekatalog und einer Karte der Kulturdenkmäler, erhaltenswerten und strukturbildenden Gebäude sowie Grünflächen eine fundierte und aktuelle Bestandsanalyse von der historischen Scheune über den erhaltenswerten Ortsrand bis hin zum alten Straßenpflaster zu erstellen.

Bestandsaufnahme der historischen Stadt

Mit der Bearbeitung der SDA Friedberg ist der Bau- und Kunsthistoriker Sebastian Gulden beauftragt. Er betrachtet unter anderem Plätze und Straßen von historischer Bedeutung wie etwa die Kaiserstraße oder das Burgareal, historische Nebengebäude wie Remisen oder Scheunen, historisch bedeutsame Grün- bzw. Freiflächen wie die Seewiese. Auch kleinere Objekte wie Brunnen, Mauern, Zäune oder Tore, die das frühere Bauen und Leben in Friedberg dokumentieren, werden erfasst. Ein besonderer Themenschwerpunkt liegt auf Bauten und Denkmälern des jüdischen Lebens.

Grundlage für Konzepte zum Erhalt

Eine SDA ist flexibel nutzbar und kann um weitere Bausteine ergänzt werden. So kann eine SDA beispielsweise für die Bewerbung zur Aufnahme in Förderprogramme oder die Entwicklung von Quartierskonzepten genutzt werden. Die Ergebnisse der Untersuchung in Friedberg werden ermöglichen, Konzepte für den Erhalt der historisch gewachsenen Altstadt zu erarbeiten.

Aktuelle Herausforderungen und Themen

Im Anschluss an die Projektvorstellung waren die etwa 50 anwesenden Interessierten aufgefordert, mit Hinweisen, Erinnerungen und Ideen zur SDA beizutragen und ihr Wissen einzubringen. Dieser Aufruf zur Beteiligung wurde ebenso genutzt wie Möglichkeit Fragen zu stellen.

Einige Bürgerinnen und Bürger benannten aktuelle Probleme in der Friedberger Altstadt, darunter Leerstand, Sanierungsstau und problematische Werbe- und Schaufensteranlagen. Hanna Rentschler vom Amt für Stadtentwicklung, Liegenschaften und Rechtswesen (AfSLuR), das auch zu der Informationsveranstaltung eingeladen hatte, erklärte, dass ihnen die komplexe Problemlage bewusst sei und sie diese angehen möchten. Dies könne nur gemeinsam und im Austausch mit weiteren beteiligten Behörden sowie mit den Eigentümerinnen und Bewohnerinnen der Friedberger Altstadt gelingen. Sie fügte hinzu, dass die SDA für dieses Vorhaben sowohl inhaltlich als auch durch die vertiefte Zusammenarbeit mit den denkmalfachlichen Stellen eine gute Basis biete, um die Entwicklung der Altstadt in den kommenden Jahren gesamtheitlich in Angriff zu nehmen.

Wie geht es weiter?

Welch wertvollen Beitrag die Beteiligung leisten kann, zeigte sich bereits am Abend der Veranstaltung. So konnten die Eigentümerinnen und Eigentümer einer beispielhaft gezeigten Immobilie anhand mitgebrachter Planzeichnungen über die originale Gestaltung einer Fassade aufklären. Die Bearbeitung der SDA Friedberg wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Bis dahin können weiterhin Informationen, Bilder und Geschichten via Mail an isek@friedberg-hessen.de oder postalisch an das AfSLuR übermittelt werden und somit Eingang in die SDA finden. Die Ergebnisse sollen dann in einer Abschlusspräsentation der Öffentlichkeit vorgestellt werden.