v.l.: Staatsminister Timon Gremmels betrachtet mit den Restauratorinnen Christine Kenner und Christiane Weber sowie Prof. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, betrachten einen seltenen mittelalterlichen Schrank.

Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Staatsminister Timon Gremmels zu Besuch

Staatsminister Timon Gremmels besuchte das Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Wiesbaden, um sich über das Aufgabenspektrum des Hauses zu informieren und auszutauschen.

Der Klimawandel steht im Vordergrund

Dabei ging es insbesondere um die Zukunft der historischen Stadt- und Ortskerne in Hessen. Durch den Klimawandel, demographische Entwicklungen und die Folgen der Corona-Pandemie stehen diese vor ganz neuen Herausforderungen. Bei der Erhaltung der historischen Bausubstanz kann die Denkmalpflege mit ihren Instrumentarien beratend wirken, indem sie etwa städtebauliche Leitbauten und historische Achsenbezüge als Grundlage für künftige Planungsverfahren benennt.

Der Klimawandel hat auch unmittelbare Auswirkungen auf das archäologische Bodenarchiv. Galt dieses bisher noch als Garant für den Erhalt unseres im Boden verborgenen kulturellen Erbes, so wird es durch die Folgen des Klimawandels immer stärker angegriffen und gerät zunehmend in Gefahr. Positiv konnte die Zusammenarbeit beim Ausbau der Erneuerbaren Energien betrachtet werden. Durch die konsequente und oft frühzeitige Einbindung der Bodendenkmalpflege konnte bisher jede geplante Anlage umgesetzt werden, ohne dabei das archäologische Kulturerbe unzumutbar zu belasten.

Staatsminister Timon Gremmels betrachtet eine römische Buntmetallmünze

Besuch der Werkstätten

Im Anschluss daran besuchte der Minister die beiden Restaurierungswerkstätten des Hauses. Die Malereien und der Holzbestand eines um 1400 gefertigten Schrankes aus dem Chorherrenstift zu Fritzlar etwa werden seit 2023 behutsam gereinigt, konserviert und gesäubert. Bei dem Schrank handelt es sich um einen der ältesten, bemalten Schränke in Hessen. Die Restaurierungwerkstatt der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege ist auf mittelalterliche Retabel und Bildwerke spezialisiert und führt exemplarische Arbeiten an Kunstwerken mit ungewöhnlich komplexen Aufgabenstellungen durch. In der Restaurierungswerkstatt der hessenARCHÄOLOGIE konnte sich Staatsminister Gremmels über die Arbeit an aktuellen Funden informieren. Am Beispiel keltischer, römischer und frühmittelalterlicher Funde erläuterten Mitarbeitende der hessenARCHÄOLOGIE, wie das breite Spektrum des hessischen Fundmaterials bearbeitet wird. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der schieren Masse an Neuentdeckungen, die durch die stetig zunehmende Bautätigkeit – gerade auch im Rahmen von Infrastrukturprojekten – in Hessen zu verzeichnen ist. Für einen Großteil der Funde bedeutet dies, dass inzwischen nur noch Konservierungen und Teilrestaurierungen möglich sind, um zumindest eine wissenschaftliche Bearbeitung gewährleisten zu können.

Europäischer Tag der Restaurierung

Wir laden Sie herzlich ein, unsere beiden Restaurierungswerkstätten des Hauses am 20. Oktober 2024 anlässlich des Europäischen Tages der Restaurierung zu besuchen und sich über die Arbeit der Fachleute zu informieren. Spannende Objekte, moderne Restaurierungstechniken und neue wissenschaftliche Methoden werden in mehreren Führungen von unseren Restauratorinnen und Restauratoren vorgestellt.

Hier können Sie sich über den Europäischen Tag der Restaurierung im Landesamt für Denkmalpflege Hessen informieren.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 

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