Man sieht Susanne Kronenberg bei ihrer Lesung aus dem Buch "Weinrache" in dem hoch über Wiesbaden gelegenen Drei-Lilien-Saal der Wagner Gastronomie, Auf dem Neroberg 2 in 65193 Wiesbaden.

Bau- und Kunstdenkmalpflege

Literatur im Denkmal

Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen fand am 18.4.2024 eine öffentliche Lesung mit Susanne Kronenberg und Informationen zur Architektur der 1930er Jahre im Opelbad in Wiesbaden statt.

Kulturdenkmäler sind Identifikationsorte

Literatur im Denkmal ist ein Format im Rahmen unseres 50jährigen Jubiläums, wie Prof. Dr. Markus Harzenetter zu Beginn der Veranstaltung erläuterte. Am Beispiel des Opelbades in Wiesbaden etwa zeige sich sehr eindrücklich, in welchem Maße sich das historisch-kulturelle Gedächtnis einer Stadt aus ihren Kulturdenkmälern speise.

Vor 50 Jahren waren es die Bürgerinnen und Bürger, die sich vehement gegen den Abriss ganzer Quartiere - unter anderem auch Teilen des Bergkirchenviertels in Wiesbaden - wandten und auf diese Weise zur Etablierung der Denkmalbehörden und des Denkmalschutzgesetzes beigetragen haben.

Prof. Dr. Markus Harzenetter Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen
Wiesbaden

Kulturdenkmäler seien nicht nur im realen Leben wichtige Identifikationsorte, auch in der Literatur spielten sie von jeher eine wichtige Rolle.

Weinrache – Lesung von Susanne Kronenberg

Susanne Kronenberg las aus ihrem Kriminalroman „Weinrache“, in dem ein Wiesbadener Architekt in einem heruntergekommenen Wohnhaus oberhalb der Sonnenberger Straße den Entwurf eines berühmten Bauhaus-Kollegen - und damit ein Kulturdenkmal der 1930er Jahre - entdeckt. Die Überraschung ist groß, da es neben dem Opelbad als bedeutendem Zeugnis ansonsten kaum Zeugnisse dieser Zeit gibt. Allerdings findet die Freude über das neu entdeckte Kulturdenkmal jäh ein Ende, als Moritz Fischer Zeuge eines Mordes auf dem Wiesbadener Weinfest wird. Auch Norma Tann, Privatdetektivin aus Wiesbaden, ist Zeugin der kaltblütigen Tat und beginnt sogleich mit den Ermittlungen in ihrem ersten Fall.

Auch die Denkmalerfassung erfordert kriminalistisches Gespür

In die Schauplätze des Kriminalromans von Susanne Kronenberg führte Dr. Annika Tillmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Landesamt für Denkmalpflege Hessen, mit Informationen zur Entstehung und Bedeutung des Opelbades und zeitgleich entstandener Kulturdenkmäler in Wiesbaden ein. Sie gewährte einen Einblick in ihre Arbeit und berichtete darüber, wie sie vorgeht, wenn sie ein Gebäude für die Eintragung auf die Denkmalliste vorsieht.

Nicht selten erfordert auch die Denkmalerfassung kriminalistisches Fingerspitzengefühl - etwa, wenn sich durch intensive Archivrecherchen oder unerwartet aufgetauchte Quellen eine ganz neue Perspektiven auf die Bedeutung eines Architekturbüros und seines Oeuvres eröffnet.

Dr. Annika Tillmann
Wiesbaden

Die Zeit der 1930er Jahre akustisch wiederaufleben lassen

Mit Klarinette oder Altsaxophon, Kornett, Banjo und Basssaxophon ließen die hot four I die heißen vier die 1930er Jahre wiederaufleben und versetzten die rund 100 Besucherinnen und Besucher auch akustisch in eine von politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen gekennzeichnete Zeit zurück. Die Band hat ihren eigenen Stil mit großem Respekt vor der Tradition des frühen Jazz entwickelt.

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50 Jahre Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Diese Veranstaltung ist Teil der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des Landesamtes. Erfahren Sie hier mehr!