Die Gemeinde Kaufungen setzt sich bereits seit den 1960er-Jahren aktiv für den Erhalt der historischen Bauten in den Ortskernen ein. Flankierend besteht ein Beratungsangebot für Sanierungswillige durch ortsansässige Architekturbüros. Hinzu kommt das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Fachwerkvereins Kaufungen, das sich der Vermittlung von Leerständen und der praktischen Sanierungsberatung widmet.
Als Standort für die Beratungsangebote wurde jetzt eine Fachwerkscheune des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die im Bereich der Leipziger Straße einem Neubau weichen musste, als Beratungszentrum im Bereich des Stifts wiedererrichtet.
Der Fachwerkverein hat die Scheune in Eigenleistung abgebaut, das Baumaterial sorgfältig dokumentiert und beschriftet und für den Wiederaufbau gelagert. Der aus LEADER-Mitteln geförderte Wiederaufbau wurde mit Unterstützung durch Fachfirmen realisiert.
Der Scheunenbau bietet Platz für Seminare, Beratung und Austausch rund um Fachwerksanierungen und ergänzt das schon bestehende Netz der Beratungseinrichtungen zum Thema.
Die Veranstaltung anlässlich der Wiedereinweihung der Scheune umfasste einen Rundgang durch den Ort mit Dr. Tobias Wolf, Städtebaulicher Denkmalpfleger im Landesamt für Denkmalpflege Hessen, der zwischen 2010 und 2020 zuständiger Bezirksdenkmalpfleger für den Landkreis Kassel war.
Eine anschließende Podiumsdiskussion unter Leitung von Dr. Uwe Ferber widmete sich der Zielstellung und dem Netzwerk der Beratungseinrichtungen. Florian Hönig, Architekt in Kaufungen und Mitglied des Fachwerkvereins, Diana Wetzestein, Journalistin und Engagierte aus Wanfried und Dr. Wolf diskutierten die Fragestellung und wiesen auf unterschiedliche Aspekte hin.
Es folgte die Einweihung des Fachwerkberatungszentrums mit musikalischer Begleitung und Ansprachen des Bürgermeisters Armin Roß und des Landrates Andreas Siebert.