Markus Harzenetter am Rednerpult

Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Am 13. März 2024 wurde die neue Publikation in Kassel vorgestellt

Gemeinsam mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen hat das Landesamt für Denkmalpflege eine neue Publikation über die Orgellandschaft in Hessen herausgebracht. Auf über 400 Seiten werden die 172 Orgeln dokumentiert, die seit 2001 durch das Orgelförderprogramm von beiden Institutionen gefördert wurden.

Am 13. März 2024 präsentierten das Landesamt für Denkmalpflege Hessen und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen ihre gemeinsam erarbeitete Publikation „Restaurierungen historischer Orgeln in Hessen“ in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule in Kassel. Das Buch dokumentiert die über zwanzig Jahre andauernde Partnerschaft beider Institutionen, die im Jahr 2001 ein gemeinsames Orgelrestaurierungsprogramm initiiert hatten, welches bis heute fortbesteht. Jährlich haben sechs bis acht Kirchengemeinden oder andere Eigentümer historischer Orgeln einen Zuschuss zur Restaurierung ihrer häufig stark reparatur- oder sanierungsbedürftigen Instrumente erhalten. Schimmel und Holzwurm wurden beseitigt, Windanlagen ertüchtigt oder sensible Restaurierungen zur Rettung der Instrumente durchgeführt.

Als architektonisches Element gehört die Orgel untrennbar zum Kirchenraum. Als Zeugnis handwerklicher und regionaler Traditionen ist sie Kunstwerk und Klangdenkmal zugleich.

Prof. Dr. Markus Harzenetter Präsident Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Der Themenband enthält Informationen zu den 172 Orgeln, deren Restaurierungen gefördert wurden. 90 Orgelportraits zeigen die historisch gewachsene Vielfalt des hessischen Orgelbaus und seiner Traditionen auf. Von A wie Alsberg bis Z wie Zierenberg werden schmuckvoll barocke bis hin zu modernen Instrumenten aus den 1970er Jahren über ein Foto des Orgelprospekts präsentiert. Ergänzt werden die Darstellungen durch technische sowie handwerkliche Detailfotos aus dem Inneren der Instrumente, welche Restaurierungserfordernisse veranschaulichen. Besondere Entdeckungen stellen die Orgeln in nicht kirchlichen Räumen wie Schulen oder Museen dar. Zu nennen sind hier z. B. die Orgel in der Albert-Schweitzer-Schule in Kassel, die in ein kubistisches Wandgemälde integriert ist, oder das Orgelpositiv im Vonderau-Museum in Fulda, bekannt auch als „Buseck-Orgel“. Informationen zum Gebäude komplettieren die Portraits. Neben der Restaurierungsgeschichte des Instruments ist seine Disposition mit aufgeführt.

Wissenschaftliche Themenbeiträge geben einen Überblick zum Stand der Erforschung sowie zur Orgeldenkmalpflege in Hessen. Zudem wird das Orgelwesen in den hessischen Bistümern und Landeskirchen vorgestellt und ein historischer Überblick über das Sachverständigenwesen gegeben. Ein aktuelles Literaturverzeichnis rundet die gut 400 Seiten umfassende Publikation fachlich ab.

Diese Publikation ist einzigartig. Es ist erstmals gelungen, die Erfolge des Orgelförderprogramms des Landesamts für Denkmalpflege Hessen und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zusammenfassend darzustellen.

Bernhard Buchstab Orgeldenkmalpflege in Hessen

Auch digital ist das Buch open source zugänglich. Ein Klick auf einen Ortsnamen in der Hessenkarte führt direkt zum gewünschten Orgelportrait. Neu hinzukommende Instrumente können jährlich in der Karte fortgeschrieben werden. Lassen Sie sich von der faszinierenden Vielfalt der historischen Orgeln in Hessen inspirieren.

Ein Besuch vor Ort oder online lohnt sich.

Auch die Schüler der Albert-Schweizer-Schule wirkten bei der Veranstaltung tatkräftig mit. Das Klangerlebnis der Orgel ließ Jonas Beyer, ein Schüler des Gymnasiums, die Gäste spüren. Er begleitete die Veranstaltung musikalisch und ohne die Technik AG wäre der Saal dunkel und die Mikrophone stumm geblieben.