Das Bild zeigt einen Archäologen bei der Prospektion im Wald.

Prospektion

Die Prospektion spielt in Anbetracht ihrer mittlerweile deutlich erweiterten Methodik eine große Rolle bei der Suche nach Bodendenkmälern. Gerade die zerstörungsfreie Geländeprospektion mit ihren geophysikalischen Methoden (Geomagnetik, Georadar) ist oft das Mittel der Wahl, wenn es um eine erste Prognose zum archäologischen Potenzial etwa eines Neubaugebietes geht.

Altbewährte und neue Methoden

Neben der traditionellen Feldbegehung und Befliegungen (Luftbildarchäologie) ermöglicht heute vor allem der regelhafte, kostengünstige Einsatz geophysikalischer Prospektionsmethoden (z. B. Geomagnetik, Georadar) einen „Blick in den Boden“ – bevor der Spaten angesetzt wird. Bei Feldbegehungen wird nach hochgepflügten Funden und anderen Siedlungsanzeigern aus Fundstellen unter der Ackeroberfläche gesucht. Die Luftbildarchäologie macht aus der Überhöhung Reste von verborgenen Strukturen, etwa verfüllten Gruben oder Mauern sichtbar, die in der Pflanzendecke bestimmte Bewuchsmerkmale erzegen können. Geophysikalische Techniken sind heute in der Lage, Bodendenkmäler sogar unter jüngeren Auffüllschichten zu detektieren und im Messbild sichtbar zu machen.

Das Luftbild zeigt die Befestigungsanlagen auf der Maaraue bei Wiesbaden.

Ein neuer Blick auf die Erdoberfläche

Die archäologische Auswertung von LiDAR-Daten, die durch die hessische Landesvermessung erhoben werden, hat binnen weniger Jahre zur Entdeckung zahlloser neuer Fundstellen geführt. LiDAR erzeugt ein dreidimensionales "Sonarbild" der Erdoberfläche. Gerade in bewaldeten Gebieten lassen sich in den Messbildern viele Strukturen erkennen, die mehr oder weniger deutlich auf Bodendenkmäler hinweisen. Des Weiteren lassen sich die sehr großen LiDAR-Datensätze mittels Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen nach bestimmten, vordefinierten Anomalien durchsuchen. So ergeben sich Hinweise auf Bodendenkmäler auch in solchen Fällen, in denen sie mit dem menschlichen Auge – am Boden oder vor dem Bildschirm - kaum erkennbar sind.

Das Lidar-Messbild zeigt eisenzeitliche Grabanlagen an einem Beispiel aus Mittelhessen.

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