Etwa 800 Meter östlich von Gräfenhausen befindet sich das ehemalige Mühlengebäude des sogenannten Sensfelder Hofs. Das Gebäude ist ein großer zweigeschossiger Bau mit einem massiv gemauerten Erdgeschoss und einem Fachwerkobergeschoss mit beidseitigem Halbwalm. Das historische Bauwerk hat 10 Zimmer und ist in zwei Zonen unterteilt: Westlich befindet sich der ehemalige Wohntrakt und östlich der unterkellerte Mühlentrakt. Das Erdgeschoss des Wohntraktes hat erstaunliche Innenraumhöhen und auch die Räumlichkeiten des Obergeschosses (Fachwerk) haben eine lichte Raumhöhe von ca. 2,50 m. Das Dachgeschoss ist fünfzonig aufgebaut und weist vier liegende Stuhlgebinde auf. Im Mühltentrakt sind bereichsweise noch Reste der historischen Mühlentechnik vorhanden. Auch der Mühlengraben mit seinem Bachlauf und einer kleinen steinernen Bogenbrücke ist heute noch erhalten.
Die Mühlenanlage wurde schon im Jahr 1209 erstmalig schriftlich erwähnt. Im Inneren des Mühlentraktes befindet sich ein Holzständer mit einer Inschrift der Jahreszahl 1686, die darauf schließen lässt, dass die Mühle bereits im 17. Jahrhundert und nicht, wie bislang angenommen, im 18. Jahrhundert errichtet wurde.
Aus geschichtlichen Gründen sind das Mühlengebäude, der Mühlgraben und die Brücke ein Kulturdenkmal gem. § 2 Abs. 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz.
Der bauliche Zustand ist stark sanierungsbedürftig. Die Dachkonstruktion weist augenscheinlich keine größeren Mängel auf. Allerdings ist der westliche, straßenseitige Fachwerkgiebel inzwischen abgängig und muss dringend gesichert werden.
Aufgrund des vor Ort geltenden Fluglärmschutzgesetzes ist eine Nutzung des Gebäudes zu Wohnzwecken nicht möglich, wodurch nur eine gewerbliche Nutzung in Frage kommt.