Hessen-Löwe

Die Außenstelle Marburg

Von der Außenstelle Marburg aus erfolgt die denkmalpflegerische Betreuung des nördlichen Landesteils - genauer gesagt der Lkr. Marburg-Biedenkopf, Stadt Marburg, Stadt und Lkr. Kassel, Vogelsbergkreis, Lkr. Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis, Schwalm-Eder-Kreis sowie der Lkr. Hersfeld-Rotenburg.

Denkmalexpertise für Mittel- und Nordhessen

In der Außenstelle Marburg des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen ist die Boden- und Baudenkmalpflege für das nördliche Mittelhessen und Nordhessen zuständig. Die Abteilung hessenARCHÄOLOGIE betreut die Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Marburg-Biedenkopf, Waldeck-Frankenberg, Vogelsbergkreis und Werra-Meißner-Kreis sowie die Städte Fulda, Bad Hersfeld, Kassel und Marburg. In der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege werden von Marburg aus die Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Marburg-Biedenkopf, Waldeck-Frankenberg, Vogelsbergkreis und Werra-Meißner-Kreis sowie die Städte Bad Hersfeld, Kassel und Marburg betreut. Der Bereich deckt damit große Teile des früheren preußischen Regierungsbezirks Kassel und den zur Provinz Oberhessen des Volksstaates Hessen gehörigen Vogelsberg ab.

Entwicklung der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Nord- und Mittelhessen

Marburg bildete seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert den Sitz der Denkmalpflege für das ehemalige Kurhessen. Mit der Tätigkeit von Ludwig Bickell begannen Denkmalerfassung und praktische Denkmalpflege im modernen Sinne. Mit der Einbindung der Denkmalpflege in die preußische Provinzial- und Bezirksverwaltung wurde Kassel zum Standort, bis 1940 im Zuge der Aufwertung der Stadt Marburg zum kulturellen und historischen Zentrum der Region der Umzug in die heutigen Räumlichkeiten Ketzerbach 10 erfolgte. Das ehemalige Hotelgebäude wurde damals zur modernen Dienststelle des Bezirkskonservators für den Regierungsbezirk Kassel und späteren Provinzialkonservators für Hessen-Nassau umgebaut. Aus dieser Zeit sind Teile der Ausstattung erhalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Arbeit der Baudenkmalpflege in Marburg zunächst als Außenstelle des Landeskonservators von Hessen weitergeführt. Die Betreuung des Landkreises Fulda wurde nach Wiesbaden verlagert und dafür der Vogelsbergkreis von Marburg aus betreut. Derzeit sind in der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege vier KollegInnen für die Bezirksdenkmalpflege zuständig. Daneben werden die Bereiche Denkmalerfassung, Städtebauliche Denkmalpflege und Restaurierung wissenschaftlich bearbeitet. Mit dem Denkmalverzeichnis und der Steuersachbearbeitung sind hier sämtliche Dienstleistungen der Bau- und Kunstdenkmalpflege verortet.

Entwicklung der hauptamtlichen Bodendenkmalpflege in Nord- und Mittelhessen

Bereits 1922 ernannte man einen „Vertrauensmann für die kulturgeschichtlichen Bodenaltertümer im Bezirk Kassel“ mit Sitz in Kassel. Ab 1928 war das „Amt des Vertrauensmannes für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer im Regierungsbezirk Kassel des Volksstaates Hessen“ in Personalunion Gero von Merharts am Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte der Philipps-Universität in Marburg eingerichtet. Kurze Zeit später wurde auch das ehemals selbstständige Fürstentum Waldeck noch zugeordnet. 1937 erfolgte die Trennung der archäologischen Denkmalpflege vom Lehrstuhl in Marburg. Das nun eigenständige „Kurhessische Landesamt für Vor- und Frühgeschichte“ unter der Leitung von Dr. Otto Uenze verblieb zunächst noch in den Räumen der Universität, bevor es in die eigene Dienststelle im Hinterhaus Ketzerbach 10a wechselte. Seit 1961 erfolgten weitere Umzüge zunächst in das Gebäude Ketzerbach 1a, dann Ketzerbach 11, bis im Jahr 2004 die „hessenARCHÄOLOGIE im Landesamt für Denkmalpflege Hessen“ erneut in der Liegenschaft Ketzerbach 10 (Vorderhaus) einzog. Dort teilt sie sich seither die Räumlichkeiten mit den KollegInnen der Abt. Bau- und Kunstdenkmalpflege. Derzeit sind in der Außenstelle Marburg drei BezirksarchäologInnen für die Bodendenkmalpflege in den acht Landkreisen und vier Städten des Zuständigkeitsbereichs Nordhessen verantwortlich und werden dabei von zwei GrabungstechnikerInnen, einer Zeichnerin, einer Sekretariatskraft und aktuell zwei Projektangestellten unterstützt.