Das barocke Jagt- und Lustschloss Karlshof wurde ab 1701 durch Landgraf Karl von Hessen Kassel für seine Gattin Maria Amalia von Kurland zwischen den Flüssen Eder und Schwalm erbaut. Architekt des dreigeschossigen Hauptbaus, das mit seinem Mansarddach mit aufgesetztem Haubendachreiter zu einer markanten Landmarke wird, war Hofbaumeisters Johann Conrad Gieseler. Zur Parkseite hin wird das Gebäude von einem Mittelrisalit gegliedert, der im oberen Bereich durch einen Balkon abgeschlossen ist. Als besondere Schmuckelemente wurden hier unterhalb des Balkons Reliefköpfen des Landgrafens und seiner Frau als ovale Medaillons an der Fassade angebracht. Auch die Hofseite gliedert ein Mittelrisalit, der mit einem Zwerchgiebel abschließt. Ein Highlight des zentralen Hauptbaus ist der für Feste genutzte zweigeschossige große Saal, der bis heute erhalten ist. Um 1770 ließ Landgraf Friedrich II. denn Schlossbau beidseits durch niedrige Pavilionbauten vom Hofbaumeister Simon du Ry ergänzen, welche durch Galerien mit dem Hauptgebäude verbundenen wurden. So entstand der für Barockanlagen typische Ehrenhof. Umgeben wird das Schlossgebäude im Osten von einer großzügigen Parkanlage. Ab 1886 befand sich hier eine Erziehungsanstalt, für die Anfang des 20. Jahrhunderts eine Direktorenvilla in den Formen der Reformarchitektur sowie eine barocke Formen aufgreifende Turnhalle im Park errichtet wurde.
Die gesamte Schlossanlage gemeinsam mit Direktorenvilla, Turnhalle und Parkanlage sind denkmalgeschützt. Heute befindet sich auf dem Schlossareal die Schlossbergschule, die u.a. den Marstall, die Direktorenvilla, die Turnhalle, die sogenannten Pavillons, sowie das Obergeschoss des Mensagebäudes nutzt. Seit 2019 ist das Erdgeschoss des Mensagebäudes an die Starthilfe Ausbildungsverbund Schwalm-Eder e. V. vermietet, die dort aktuell eine Lehrküche betreibt. Sowohl die Nutzung durch die Schlossbergschule, als auch die Nutzung des Starthilfe Ausbildungsverbund Schwalm Eder e. V. soll künftig erhalten bleiben. Des Weiteren befinden sich auf dem Gelände Gebäude der Ausbildungswerkstätten für Jugendliche, die 2012 geschlossen wurden und seitdem nicht mehr genutzt werden.
Weitere Informationen, insbesondere zu künftigen Nutzungskonzepten und dem Denkmalschutz, sind dem ausführlichen Exposé, das auf unserer Homepage veröffentlicht ist, zu entnehmen. www.lwv-hessen.de (Landeswohlfahrtsverband Hessen: Investoren für Schlossareal in Wabern gesucht)